Liebe Macianer Horw, 2019-10-08
Zum heutigen Thema:
Möchte ich vorerst unsere Gäste vom Capri Club Free Drivers & Myten begrüssen. Allen voran Andreas Kammer mit ihm konnte ich den heutigen Treff arrangieren, auch gekommen ist Yves mit seinem ganz speziellen Capri 1, sowie Kari mit seinem Sohn Patrick in einem 3er Capri und Rolf mit Myri. Danke für Euren Besuch und die Informationen.
Produktionszeitraum: | 1968–1986 |
Der Ford Capri ist ein Pkw-Modell des Automobilherstellers Ford. Ford Deutschland baute diesen als Sportcoupé bezeichneten Wagen von November 1968 bis Dezember 1986. Ford of Britain stellte ihn bis Oktober 1986 her.
Die Bezeichnung Capri war im Ford-Konzern bereits früher verwendet worden: Einmal beim US-amerikanischen Lincoln Capri der frühen 1950er Jahre und auch von 1962 bis 1964 beim Ford Consul Capri, einer Coupé-Variante des britischen Ford Consul Classic.
Ford Capri im Museum der Autostadt Wolfsburg
Capri ’69 (1968–1973)
Erste Generation | |
Ford Capri (1968–1972) | |
Produktionszeitraum: | 11/1968–12/1973 |
Motoren: | |
Länge: | 4186–4313 mm |
Breite: | 1646 mm |
Höhe: | 1288 mm |
2559 mm | |
975–1140 kg |
Der erste Capri (intern Capri ’69) wurde im Januar 1969 auf dem Brüsseler Autosalon offiziell präsentiert, der Verkauf begann im Februar.
Mit dem Capri wollte Ford den Erfolg, den das Unternehmen mit dem Ford Mustang in den USA erzielt hatte, in Europa wiederholen und eine Art europäisches „Pony-Car“ anbieten. Das Fahrwerk wurde vom englischen Ford Cortina übernommen, die Motoren zum Teil vom deutschen Ford Taunus. Hergestellt wurde er in den britischen Werken Dagenham und Halewood, im belgischen Genk und in den deutschen Ford-Fabriken Saarlouis und Köln. Der Entwicklungsname des Capri lautete Colt; da der Name aber rechtlich von Mitsubishi geschützt war, konnte Ford ihn für sein Serienmodell nicht verwenden.
Ford wollte mit dem Capri ein möglichst breites Spektrum abdecken, daher wurde er mit einer Vielzahl von Motorisierungen angeboten. Ford Deutschland und Ford England setzten in den ersten Jahren jeweils verschiedene Motoren ein: während in England die 1,3- und 1,6-Liter-Reihenvierzylinder der Kent-Familie verwendet wurden, griff Ford Deutschland auf eigene V-Motoren mit 1,3, 1,5 und 1,7 Litern Hubraum zurück. Die Spitzenmotorisierung war anfangs ein Zweiliter-V6.
Bis Ende 1969 kamen noch stärkere Motoren hinzu: in Deutschland der 108 oder als SHC Motor mit 125 PS starke 2300 GT mit 2,3-Liter-Doppelvergaser-V6, der 125 PS starke 2600 GT mit 2,6-Liter-Doppelvergaser-V6 und in Großbritannien der 3000 GT mit Ford Essex-Dreiliter-V6 und 138 PS.
1,5-Liter-Motor Heckansicht Ford Capri 2000GT Ford Capri 3000GT
Sondermodelle
Ford Capri I RS Ford Capri I RS Heck Ford Capri I RS RS Motorraum
Heckansicht
Technische Daten Ford Capri (1968–1972)
Modellpflege
Ab September 1972 wurde das Fahrzeug als Capri ’73 in überarbeiteter Form mit Rechteck- oder Doppelscheinwerfern, Blinkern in den Stoßstangen und vergrößerten Heckleuchten, geänderten Sitzen und einem komfortabler ausgelegten Fahrwerk angeboten. Die V4-Motoren wurden durch 1,3- und 1,6-Liter-Reihenvierzylinder aus dem Taunus ersetzt und auch der britische 3,0 V6 war für die deutschen Capri-Modelle lieferbar.
1973 war mit 233.000 verkauften Exemplaren das erfolgreichste Jahr für die Baureihe. Im August 1973 lief der einmillionste Capri vom Band.
Der Capri 2600 RS wurde bei dieser Version auch wieder aufgelegt. Erkennbar war er an den geteilten Stoßstangen.
Bis Ende 1973 entstanden von der ersten Baureihe (einschließlich des Capri ’73) in Deutschland etwa 784.000 Stück. Davon wurden im Inland 244.000 Exemplare verkauft.
Ford Capri (1972–1973)
Heckansicht Innenraum Armaturenbrett Ford Capri 2600 RS (1972 –
1973)
Technische Daten Ford Capri (1972–1973)
Capri II ’74/’76 (1974–1977)
Zweite Generation | |
Ford Capri (1974–1976) | |
Produktionszeitraum: | 01/1974–12/1977 |
Motoren: | |
Länge: | 4240–4313 mm |
Breite: | 1698 mm |
Höhe: | 1357 mm |
2559 mm | |
975–1140 kg |
Modellgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da die Verkaufszahlen des ersten Capri stetig zurückgingen, war eine größere Überarbeitung erforderlich. Die Entwicklung wurde unter dem Namen „Diana“ geführt. Die Karosserie erhielt eine Heckklappe sowie größere Glasflächen, womit auch auf die Kritik an der schlechten Sicht im Capri ’69 reagiert wurde.
Die Bodengruppe und die Technik wurde im Wesentlichen vom Capri ’73 übernommen. Dies ist auch der Grund, dass viele Bauteile unter den Capri-Baureihen gleich sind, wie Schweller, A-Säule oder Windschutzscheibe. Der Radstand und die vordere Spurweite entsprachen dem Vorgängermodell, wobei die hintere Spur um 56 mm verbreitert wurde. Durch die im Heck notwendigen Aussteifungen und die größeren Glasflächen stieg das Gewicht allerdings an. Sämtliche Außenbleche des Capri wurden geglättet.
Zudem kamen weichere Federn zum Einsatz, um das Fahrzeug auch für eine weniger sportlich eingestellten Zielgruppe interessant zu machen. Um dem Trampeln (Drehschwingungen der Achse) entgegenzuwirken, waren die Stoßdämpfer an der Achse wechselseitig (links hinter, rechts vor dem Achsrohr) montiert. Die nach vorn gerichteten Hebel des auf der Achse montierten Stabilisators wirkten als Längslenker, um das Bremsreaktionsmoment abzustützen.
Der Innenraum glich bis zur B-Säule ebenfalls dem Capri ’73. Die Rücksitze konnten nun (bei den höherwertigen Modellen auch einzeln) umgelegt werden und gaben im Zusammenhang mit der großen Heckklappe eine für Sportwagenverhältnisse große Ladefläche frei.
Die Motoren blieben nahezu unverändert. Lediglich der 1,3-Liter-Motor wurde erneuert, da Ford statt des „Pintos“ von 1970 mit obenliegender Nockenwelle hier den kostengünstigeren „Kent“-Stoßstangenmotor einbaute, dessen Konstruktion auf das Jahr 1959 zurückgeht.
Der Verkauf des Capri II startete im Februar 1974, also während der ersten Ölkrise. Dies war auch der Grund, warum im ersten Jahr in Deutschland nur 188 Fahrzeuge mit dem Dreiliter-Motor verkauft wurden.
Ausstattungslinien
Der Capri II war in vier Ausstattungsvarianten verfügbar, das Basismodell war der Capri L. Die XL-Version war etwas luxuriöser, während die GT-Version eher die sportliche Käuferschicht ansprechen sollte. Neu hinzugekommen war der Capri Ghia, der die alte GXL-Version ablöste. Wie bei Ford üblich, waren die Motorisierungen nur nach Ausstattungsvarianten aufsteigend lieferbar. So konnte für die L- und XL-Versionen kein Sechszylinder geordert werden. Die kleinen Vierzylinder hingegen wurden im Ghia und im GT nicht angeboten.
Modellpflege
Im Mai 1976 wurde das Modellprogramm neu geordnet. An die Stelle der bisherigen Ausstattungsstufen L, XL und GT traten die Ausstattungen L, GL, S und Ghia. Ab Oktober 1976 wurde die gesamte Capri-Fertigung auf das Werk Saarlouis konzentriert.
Ende 1977 wurde der Capri nach 513.500 dort verkauften Exemplaren vom US-amerikanischen Markt genommen. Zur selben Zeit endete die Produktion des Capri ’76.
Ford Capri (1976–1977) Heckansicht
Technische Daten Ford Capri II (1974–1977)
Capri II ’78 (1978–1986)
Zweite Generation (Facelift) | |
Ford Capri (1978–1986) | |
Produktionszeitraum: | 01/1978–12/1986 |
Motoren: | |
Länge: | 4376–4439 mm |
Breite: | 1698 mm |
Höhe: | 1323–1357 mm |
2563 mm | |
1040–1250 kg |
Modellgeschichte
Der im März 1978 präsentierte Capri II ’78 war eine stark überarbeitete Variante des Capri II ’74 und hörte intern auf die Bezeichnung „Projekt Carla“. Sie stellte eine gründliche Modellpflege der zweiten Generation dar.
Äußerlich war das inoffiziell gern als Capri III[1] bezeichnete Fahrzeug an einer über die Doppelscheinwerfer gezogenen Motorhaube und einem veränderten Grillgitter sowie umgreifenden Stoßstangen erkennbar. In die Frontschürze wurde außerdem ein kleiner „Spoiler“ integriert. Diese Änderungen verbesserten die Aerodynamik, was nicht zuletzt auch dem Kraftstoffverbrauch zugutekam.
Ford Capri 2.8 injection
Die Hinterachskonstruktion wurde weiterhin als blattgefederte Starrachse ausgeführt.
Anfangs waren die Motor-Getriebe-Kombinationen des ursprünglichen Capri ’74 unverändert lieferbar, wobei der 3.0 S als Spitzenmodell galt. Besser als der „S“ verkaufte sich allerdings der komfortablere 3.0 Ghia mit Automatikgetriebe.
Ab Frühjahr 1981 entfielen die 2,0-Liter und 3,0-Liter-V6-Motoren, während auf dem Genfer Salon der modernere 2.8 injection debütierte.
Ab November 1984 wurde der Capri nur noch als Rechtslenker gebaut und in Großbritannien verkauft.
Als im Dezember 1986 die Capri-Fertigung endgültig eingestellt wurde, waren insgesamt 1.886.647 Exemplare hergestellt worden.
Sondermodelle
Technische Daten Ford Capri (1978–1986)
Baureihenbezeichnungen
Den Ford Capri gab es in zwei Hauptbaureihen, die im Laufe der Zeit verschiedene Modifikationen erfuhren. Allgemein üblich ist jedoch die Unterteilung in drei Baureihen. Der verantwortliche Chefdesigner für alle Baureihen war Uwe Bahnsen. Nachstehend eine Übersicht der allgemein gebräuchlichen und der offiziellen Baureihenbezeichnungen:
Capri (1968 bis 1973)
offizielle Bezeichnung | - | Bauzeitraum |
Capri ’69 | - | 11/1968 bis 08/1972 |
Capri ’73 | - | 09/1972 bis 12/1973 |
Capri (1974 bis 1977)
offizielle Bezeichnung | - | Bauzeitraum |
Capri II ’74 | - | 01/1974 bis 05/1976 |
Capri II ’76 | - | 05/1976 bis 12/1977 |
Capri (1978 bis 1986)
offizielle Bezeichnung | - | Bauzeitraum |
Capri II ’78 | - | 01/1978 bis 12/1986 |
Abweichend davon waren in anderen europäischen Ländern wie Großbritannien auch Modellbezeichnungen wie Capri MK1, MK2 und MK3 gängig.
Außerhalb Europas
Im April 1970 begann Ford mit dem Verkauf des Capri in Nordamerika, Südafrika und Australien.
Sondermodelle
Sondermodelle ab Werk wurden unter anderem von der britischen Ford-Tochter angeboten:
Außer den Serienmodellen entstanden auch Sondermodelle wie der Tickford, Cabrios von Deutsch und aus Halewood. Sogar Aston-Martin-Capris wurden gebaut. Der Konstrukteur Ing. Gerd Knözinger stattete unter dem Firmennamen MAKO Capris mit V8-Motoren aus (33 Capri II und 17 Capri II '78). Seine mit 4,9 Litern Hubraum und in verschiedenen Leistungsstufen gebauten Fahrzeuge waren mit dem Antriebsstrang und der Bremsanlage des Ford Mustang ausgerüstet. Der Vertrieb der schnellen MAKO-Fahrzeuge endete allerdings bereits Anfang der 1980er-Jahre. Nicht alle Makos erhielten den V8-Motor, einige wurden „nur“ mit dem 3-Liter-Essex-Motor ausgeliefert. In der Schweiz prüfte ein Tuner ebenfalls einen Umbau auf den Ford-V8-Motor, dies allerdings erst in den 1990er-Jahren. Dem Tuner R. Bosshard stünde es mit diesem Gutachten frei andere Capris auf V8 umzubauen, doch es blieb bei einem Einzelstück: einen Capri II, welcher sich bis heute in seinem Besitz befindet.
Im Sommer 1981 brachte Ford den heute am wohl meisten gesuchten Capri Turbo in begrenzter Stückzahl heraus. Das in nur 200 Exemplaren gefertigte Fahrzeug wurde nur über das RS-Händlernetz angeboten und war vom normalen Capri durch verschiedene RS-typische Merkmale zu unterscheiden. Die von Erich Zakowski in der Eifel umgebauten Fahrzeuge haben eine Kennzeichnung auf dem Kardantunnel. Als Basis dienten die Modelle mit dem 2,8-Liter-Einspritzmotor, wobei die Hinterachse ein Sperrdifferenzial erhielt. Als Antrieb diente der 2,8 Liter große V6 mit Vergaser. Der Luftsammler trug die Aufschrift Ford. Der Turbolader stammte von Garret und der Ladedruck sollte 0,4 bar nicht überschreiten. Das mechanische 4-Gang-Getriebe kam aus der englischen Fertigungsstelle Dagenham und war ein Serienbauteil von Granada und Capri mit 2,6- und 3,0 l-Motor.
Zum Erscheinungsbild gehörten Kotflügelverbreiterungen aus GFK, ein Front- und ein doppelter Heckspoiler, 235/60R13-Reifen auf breiten Stahlfelgen bzw. auf Wunsch mit 7,5-Zoll-Ronal-Alufelgen sowie eine andere Abgasanlage. Der Innenraum war mit Sportsitzen in grauem Velourstoff und einem 4-Speichen-RS-Lenkrad ausgestattet. Es gibt mittlerweile auch ein Werksturboforum in der Schweiz, wo alle noch bekannten Fahrzeuge gelistet sind und sich Fahrer solcher Fahrzeuge austauschen können. Auch andere Tuner wie Suhe, Wolf Motorsport oder Gerstmann boten sowohl optisches als auch technisches Zubehör für das Sportcoupé an.
Capri Tuning (Turbo)-Modelle (für den öffentlichen Straßenverkehr)
Schon 1970 gab es einen Capri I mit einem May-Turbolader. Dieser Capri, der mit dem 2,3-l-Motor serienmäßig über 108 PS verfügte, entwickelte bei einem Ladedruck von 0,5 bar 180 PS. Die gleiche Anlage in einem 2,6-Liter mit 125 PS ließ diesen auf 207 PS erstarken. Möglich war das, da die Serienmotoren eine Verdichtung von nur 9,0:1 aufwiesen. Lediglich die Zylinderkopfdichtungen mussten verstärkt werden, um dem Motor dieses Leistungspotenzial zu erlauben.
Im Capri II wurde zwischen 1974 und 1978 nur der 2,3-Liter-Motor aufgeladen. Die Leistung entsprach mit 180 PS der des Capri I mit 2,3-Liter-Turbo.
Im Capri II '78 (oder „Capri III“, wie er im Volksmund hieß) wurde werkseitig ein 2,8-Liter-Vergasermotor mit 135 PS auf 188 PS aufgeladen. Ab Werk wurde er zusätzlich mit einer nitrierten Kurbelwelle und einer Ölpumpe mit mehr Förderleistung ausgerüstet. Wer mehr PS haben wollte, ließ sich den 2,8-Liter-Injection mit einem Turbolader auf ca. 215 PS tunen. Von Ford wurde auch das Tunen von 2,3-Liter-V6 und 2,6-Liter-V6 Motoren auf 2,6-Liter-RSV angeboten. Dafür mussten grundsätzlich die Kurbelwelle, Nockenwelle, Ölpumpe, Auspuffkrümmer/-anlage und diverse Kleinteile des Motors ausgetauscht werden, um eine Leistungssteigerung auf ca. 140 PS (ist leicht untertrieben) zu erreichen.
Motorsport
Als „Kultauto“ gilt in erster Linie der Ford Capri RS 2600. Er wurde von Herbst 1970 bis zum Ende der Baureihe im Dezember 1973 gebaut. Dieses Fahrzeug war mit einer mechanischen Kugelfischer-Einspritzanlage ausgerüstet, die zu dieser Zeit verbreitet im Motorsport, aber auch bei schnellen Serienfahrzeugen wie dem BMW 2002 tii eingesetzt wurde. Für den 2,6-Liter-Motor wurden 150 PS angegeben. Diese Angabe war untertrieben. Die meisten Fahrzeuge hatten zwischen 160 und 170 PS, womit die für damalige Verhältnisse hervorragenden Fahrleistungen zu erklären sind (0–100 in ca. 7,7 bis 8,0 Sekunden bei einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h). Dieses Fahrzeug war die Basis für die werkseigenen Renncapris.
Ford Capri mit Jackie Stewart 1973 Ford Capri RS 2600 2014 auf dem Salzburgring
auf dem Nürburgring
Der Capri 2.6 RS wurde auf Initiative des damaligen Leiters der Ford-RS-Abteilung Jochen Neerpasch entwickelt und diente zur Homologation. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Wettbewerbsversion für Privatfahrer ab Werk über die Motorsportabteilung angeboten. Der sogenannte Leichtbau-Capri hatte GFK-Türen mit Kunststofffenstern und einen GFK-Kofferraumdeckel. Im Innenraum war der Wagen mit Vollschalensitzen ausgestattet, aus Gewichtsgründen ohne jegliches Dämmmaterial. Diese Light-Version hatte statt der Kugelfischer-Einspritzanlage einen Vergaser.
Original Motor des RS 2600 mit Kugelfischer-Einspritzanlage
Ford Capri RS Rennmotor (Weslake), 3.000 cm³, ca. 320 PS bei 8.200/min mit Kugelfischer-Einspritzung
Für die Wettbewerbsversion gab es auch einen überarbeiteten Motor, der über das Motorsportnetz vertrieben wurde. Durch Aufbohren von 90 mm auf 93 mm erhöhte sich der Hubraum dieses Motors auf 2,8 Liter. Dazu konnte man zwischen verschiedenen Vergasern oder Vergaseranlagen, schärferen Nockenwellen, größeren Ventilen, Auspuffanlagen, einem Riesensortiment an Felgen und Fahrwerksteilen, Spoilern usw. wählen. Dieses Fahrzeug mit einem Leistungsgewicht von nur 6 kg/PS wurde von 1970 bis 1971 angeboten.
Zur Jungfernfahrt des Capri im Motorsport traten im März 1969 zwei Werks-2300-GT-V6 beim Rallye-Klassiker Stuttgart-Lyon-Charbonnières an. Ein Team war mit Pilot Jean-François Piot und Jean Todt besetzt, dem späteren Ferrari-Teamchef in der Formel 1. Im zweiten Capri gingen Dieter Glemser und Klaus Kaiser an den Start, die im Gesamtklassement den vierten Platz belegten, während Piot und Todt Rang sieben erreichten.
Die Ford-Motorsportabteilung schickte 1970 die mit Sechszylinder-Saugmotoren ausgestatteten Zweitürer gleich an drei Fronten ins Rennen: In der Tourenwagen-EM starteten bis zu drei Autos in den Versionen 2.3 GT und 2.4 GT, durch viele Ausfälle bedingt jedoch wenig erfolgreich. Auch bei den großen Rallyes gab es mit dem Capri RS und der 2.3-GT-Version keine glanzvollen Triumphe. In der Bergrennen-EM debütierte mit dem ersten RS 2.6 als Neuzugang der Fahrer Jochen Mass und erreichte in seinem Premierenjahr den Vizetitel. „Der Capri RS war für den damaligen Tourenwagenstand ein sensationelles Rennauto“, so Mass. „Die Fahrfreude mit der Rennversion war schon was Besonderes. Allerdings brauchte man viel Kraft für die Lenkarbeit. Je nach Rennstrecke gab es manche Blase“, erinnerte sich der Ford-Werkspilot, der mit dem RS 1971 Deutscher Rundstrecken-Meister und 1972 Tourenwagen-Europameister wurde.
Mit dem weiterentwickelten Capri, der in der 2,9-Liter-Variante mittlerweile 280 PS stark war, wurde das Jahr 1971 zu einer Saison der Rekorde. Dieter Glemser gewann die Tourenwagen-EM in der Klasse über 2000 cm³, Jochen Mass dominierte die Deutsche Rundstrecken-Meisterschaft mit Siegen in allen acht Saisonläufen. Mit einer Mannschaft von zehn Werkspiloten, bewältigten die Capri ein Pensum von 32 Renneinsätzen in aller Welt und siegten unter anderem beim traditionsreichen Tourenwagen-GP in Macau und der Springbock-Rennserie in Südafrika. Die Zeit zwischen den einzelnen Rennen war zeitweise so knapp, dass die Mechaniker während des Transports noch an den Autos arbeiteten.
In der Saison 1971 wechselte Hans Stuck als Pilot zur Ford-Mannschaft, um im darauffolgenden Jahr mit dem jetzt 300 PS starken RS mit drei Liter Hubraum ins Rennen zu gehen. Mit nur 21 Jahren sicherte sich Stuck in der erstmals ausgetragenen Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) souverän den Titel und musste nur in einem von zehn Saisonläufen auf den ersten Platz verzichten. Der mit Saugmotor betriebene Capri sorgte in neuer blau-weißer Optik auch in der Tourenwagen-EM für Furore. Jochen Mass gewann den Titel, Markenkollege Dieter Glemser wurde Vizemeister. Beim 24-Stunden-Rennen in Spa erreichten die Piloten der drei eingesetzten Werks-Capri die ersten drei Plätze. Beim Langstreckenrennen in Le Mans erkämpften sich zwei der drei eingesetzten Capri, deren Spitzengeschwindigkeit bei 270 km/h lag, einen Doppelsieg im gesondert gewerteten Tourenwagen-Klassement.
Konkurrent BMW
Zwischen BMW und Ford herrschte 1973 ein harter Konkurrenzkampf. Die Werkspiloten Hans Stuck und Harald Menzel gingen zu BMW nach München. Jochen Neerpasch und Cheftechniker Martin Braungart waren bereits während der Vorsaison ins bayerische Lager gewechselt. Neerpaschs ehemaliger Assistent Michael Kranefuss und der neu engagierte Technikchef Thomas Ammerschläger traten zusammen mit ihrer Mannschaft zur Titelverteidigung gegen die erstarkte BMW-Truppe an. Die Bayern debütierten zur Saisonmitte 1973 mit dem BMW CSL Coupé. Das Auto brachte es auf 400 PS und war dem 3,0-Liter-Triebwerk des Capri, das mit 325 PS an seine Leistungsgrenze stieß, deutlich überlegen. Es gab bei Ford zwar Pläne für einen 3,4-Liter-Cosworth-Motor mit 400 PS, die aber aus Homologationsgründen noch nicht umgesetzt werden konnten. Den Titel in der Tourenwagen-EM musste Ford in dieser Saison an die Konkurrenz aus Bayern abtreten.
Ford Capri RS Gruppe 2
1974 konnte Ford gegen BMW den Capri RS mit Cosworth-Motor ins Feld führen. Mit neuer Vierventiltechnik und über 415 PS gingen unter anderem Formel-1-Pilot Niki Lauda, Nachwuchstalent Klaus Ludwig, Hans Heyer und Dieter Glemser an den Start. Die Ford-Mannschaft erlangte in der Tourenwagen-EM die Titel in der Fahrer- und Markenwertung. Hans Heyer wurde Europameister. Neuzugang Klaus Ludwig belegte in seiner Premieren-Saison als Werksfahrer auf Anhieb den dritten Platz in der DRM.
V6 RS Rennmotor von Cosworth mit 3.400 cm³, ca. 450 PS, Kugelfischer-Einspritzung (PL 06) aus der Deutschen Rennsport-Meisterschaft 1974
Danach wurde es für zwei Jahre still um den Capri, da Ford sich während dieser Zeit auf das Modell Escort konzentriert hatte. Der Capri feierte sein Renn-Comeback am 29. Juli 1978 auf dem Hockenheimring. Hans Heyer saß am Steuer des Ford Zakspeed Turbo Capri 1,4. „Der Turbo Capri war das Überauto schlechthin im Tourenwagensport“, schwärmte Werkspilot Heyer. „Als wir das Auto im Rahmen des Formel-1-Grand Prix in Deutschland das erste Mal von der Leine ließen, waren alle erst mal baff. Die Trainingsbestzeit in der DRM vor vollem Haus gleich beim ersten Antritt war schon etwas Besonderes. Der lange Radstand, die gute Aerodynamik und die Kraft des Turbomotors boten noch nie dagewesene Möglichkeiten. Vom Cockpit aus konnte per Handrad der Ladedruck auf 1,6 bar erhöht werden, um kurzzeitig bis zu 600 PS mobilisieren. Dabei stand der Motor allerdings kurz vor der Explosion.“
Ford Capri Turbo mit Klaus
Ludwig,
1980 auf dem Nürburgring
Der ultraflache Tourenwagen mit Aluminium-Gitterrohr-Rahmen entstand beim Ford-Partner Zakspeed und hatte technisch mit den Serienmodell nichts mehr gemeinsam. Das Auto sollte in der Zwei-Liter-Division der DRM den 1977 von BMW gewonnenen Titel zurückerobern. Im letzten Saisonlauf gelang Heyer mit dem starken Vierzylinder, der es bei nur 1425 cm³ Hubraum (× Turbofaktor 1,4 = 1995 cm³) auf fast 400 PS bringt, der erste Sieg über BMW. Auch im nächsten Jahr reichte es den Capri-Piloten Hans Heyer und Harald Ertl nicht zum Titelgewinn, den sich Klaus Ludwig im Kremer-Porsche 935 sicherte.
Zakspeed Ford Capri Turbo von Klaus Ludwig
Ludwig kehrte 1980 von Porsche zu Ford zurück. Der Le-Mans-Sieger des Vorjahres sollte mit dem 300 km/h schnellen Super-Capri in der DRM-Division über 2000 cm³ gegen Porsche antreten. „Die 1,8-Liter-Turbo-Version war die kompromisslose Weiterentwicklung des kleinen 1,4-Liter-Zakspeed-Turbo-Capri aus den Jahren 78 und 79“, erklärt der Tourenwagenstar. „Das Auto konnte je nach Ladedruck höchstens 650 PS freisetzen und war nur was für echte Künstler. Um gegenüber dem rund 700 PS starken Porsche schnell zu sein, musste man den Super-Capri mit Samthandschuhen anfassen.“ Ludwig erkämpfte sich sechs Saisonsiege. Wegen eines zu breiten Heckflügels wurden dem gebürtigen Bonner jedoch nachträglich zwei Rennresultate aberkannt, die ihm zum Titelgewinn fehlten.
Erst die nächste Saison wurde für Ford wieder zu einem Capri-Jahr. Am Steuer des 560 PS starken Turbo Capri griff Klaus Ludwig erneut die rund 200 PS stärkeren, aber auch schwereren Porsche 935 Turbo an. Er holte sich den im Vorjahr entgangenen Titel in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft. Ludwig startete in allen 13 Saisonläufen von der Pole und siegte bei zehn Rennen.
Danach neigte sich die Capri-Turbo-Ära langsam dem Ende zu. Wegen Teilnehmerschwund wurden in der DRM 1982 auch Sportwagen zugelassen, gegen die der Capri leistungsmäßig chancenlos blieb. Auto und Fahrern waren nur noch kleinere Erfolge beschieden. Fünfeinhalb Jahre nach seiner Premiere wurde der Turbo-Capri daher werksseitig auf den deutschen Rennstrecken nicht mehr eingesetzt.
4×4-Capris für Rallycross
Beim damals noch jungen Autosport namens Rallycross setzte das Werk in Großbritannien zwischen Anfang 1969 und Ende 1971 selbst zwei Capri 3000GT 4WD (mit Zodiac-V6-Motoren) unter Rallye-Werksfahrer Roger Clark und seinem Bruder Stan Clark ein und unterstützte außerdem auch das Semi-Werksauto von Rod Chapman. Die am Ende gut 250 PS starken 4×4-Capris (mit 3-Liter-Motoren, CanAm-Benzin-Einspritzung, ZF-Getriebe und Ferguson-Allradantrieb ausgerüstet) fielen anfänglich zwar durch viele „Kinderkrankheiten“ auf, erwiesen sich im Laufe der Zeit aber als dermaßen überlegen, dass sie erst fünf oder zehn Sekunden (4WD penalty – abhängig von der jeweiligen Rennstrecke) hinter ihren Gegnern starten durften und dennoch häufig siegreich waren.
Bestand in Deutschland
Aufgeführt ist der Bestand an Ford Capris in Deutschland zum 1. Januar (bis 2000: 1. Juli) ausgewählter Jahre laut Kraftfahrt-Bundesamt. Vor dem 1. März 2007 enthielt der Fahrzeugbestand außer der Anzahl der angemeldeten Fahrzeuge auch die Anzahl der vorübergehenden Stilllegungen. Seit dem 1. März 2007 enthält der Fahrzeugbestand lediglich den „fließenden Verkehr“ einschließlich der Saisonkennzeichen.[2]
Stichtag | Anzahl |
1. Juli 1992 | 40.697 |
1. Jan. 2002 | ca. 5.250 |
1. Jan. 2005 | |
1. Jan. 2008 | 2.685 |
1. Jan. 2009 | 2.650 |
1. Jan. 2010 | 2.523 |
1. Jan. 2011 | 2.514 |
1. Jan. 2013 | 2.584 |
3.990 Ford Capri, die bereits am 1. Juli 1992 in Deutschland angemeldet oder vorübergehend stillgelegt waren, waren noch am 1. Januar 2005 in Deutschland angemeldet oder vorübergehend stillgelegt.
Nach dem Abschlussbericht des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wurden 22 Ford Capri zugunsten der Umweltprämie zwischen dem 27. Januar 2009 und dem 31. Juli 2010 verschrottet.
Sonstiges
Nachzulesen in Wikipedia die freie Enzyklopädie
Formel1:
Wer hätte das gedacht? Nach der Sommerpause kehrte Ferrari mit einem Paukenschlag zurück. Charles Leclerc holte die letzten 4 Poles und Gewann zwei der vier G.P`s hintereinander (Spa und den Heim-G.P. in Monza). Dank Stallorder gewann Vettel den dritten in Singapur, und da Ferrari nicht die cleversten Strategen hat, haben sie den G.P. von Sochi in den Sand gesetzt und Leclerc wurde nur 3.
Nächster G.P. in Suzuka Japan (11. – 13. Okt.
WEC:
Vergangenes Wochenende fand das 2. von acht Rennen der Saison 2019/20 statt. Die Langstrecken WM war zu Gast in Japan, auf dem Fuji International Speedway.
Ergebnis:
LM P1 1. Toyota Ganzoo #8 Buemi, Nakajima, Hartley
2. Tiyota Ganzoo #7 Conway, Kobayashi, Lopez
3. Rebellion#1 Senna, Menezes, Nato
LM P2 1. Racing Team Nederland #29 van Eerd, van der Garde, de Vries (Oreca 07)
2. Jackie Chan DC #37 Tung, Aubry, Stevens (Oreca 07)
3. United Motorsports #22 Hanson, Albuquerque, Jarvis (Oreca 07)
LMGTE Pro 1. Aston Martin #95 Sörensen, Thiim
2. Porsche GT Team#92 Christensen, Estre
3. Aston Martin #97 Lynn, Martin
LMGTE Am 1. TF Sport #90 Yoluc, Eastwood, Adam (Aston Martin)
2. AF Corse #83 Perrodo, Collard, Nielsen (Ferrari)
3. Teamprojekt 1 #77 Keating, Fraga, Bleekemolen (Porsche 911 RSR)
DTM:
Auf Wunsch eines unserer Mitglieder nehme ich auch noch die DTM ins Programm auf, nicht nur interessant aus CH-Sicht, nein auch ein Österreicher mischt da gut mit in den vorderen Reihen.
Die DTM fuhr an diesem Wochenende ihre, für die Saison 2019, letzten 2 Läufe von neun Rennen.
Ergebnisse.
Rennen 1 Samstag: 1. R. Rast (Audi Sport Team Rosberg)
2. M. Wittmann (BMW Team RMG)
3. M. Rockenfeller (Audi Sport Team Phonix)
9. J. Button (Kunimitsu Honda NSX)
17. N. Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline)
DNF P.Eng (BMW Team RMR)
Rennen 2 Sonntag: 1. N. Müller (Audi Sport Team Abt Sportsline)
2. M. Rockenfeller (Audi Sport Team Phonix
3. R. Rast (Audi Sport Team Rosberg)
Gesamtwertung:
Erster R. Rast, Zweiter: N. Müller, Dritter: M. Wittmann / Sechster: P. Eng
Der nächste Höck ist dann wieder zur gewohnten Zeit am gewohnten Ort am: 2019-11-04 mit der Internen Börse. Auch Aussteller von Extern sind erwünscht. Hoffentlich klappt es.
Nun wieder zu den üblichen Tätigkeiten: Klatsch, Tratsch und Fachsimpeleien.
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01.01 | 09:55
Dr.Zabaza ist ein erstaunlicher Zauberwirker, den ich online kennengelernt habe und innerhalb weniger Stunden konnte er meinen Geliebten zurückbringen. Obwohl ich wirklich überrascht war, wie effektiv
03.10 | 21:01
Wann gibt Messe bei euch?
20.08 | 07:10
Am 11.September ist wieder Modellautobörse
in Muhlhouse im Elsass